24-Jähriger soll Feuer an geplanter Geflüchtetenunterkunft gelegt haben

Nach einem Feuer an einer geplanten Geflüchtetenunterkunft in Thekla hat die Leipziger Polizei einen Verdächtigen gefasst. Kritik an den Plänen gab es bereits – und auch an dem mutmaßlichen Anschlag.

Ein Mann hat in der Nacht zu Samstag in Leipzig-Thekla offenbar versucht, eine geplante Geflüchtetenunterkunft in Brand zu stecken. Eine Anwohnerin informierte gegen 0.30 Uhr über ein Feuer in der Tauchaer Straße, wie die Polizei mitteilte. Demnach drohten die Flammen von einer brennenden Holzpalette an einer Hauswand auf das Gebäude überzugreifen. Einsatzkräfte löschten den Brand mit einem Feuerlöscher aus dem Streifenwagen.

Vor Ort fanden die Beamten verfassungsfeindliche Symbole und Schmierereien, die sich gegen die Aufnahme von Geflüchteten richteten. Spuren führten die Ermittler zur Wohnung eines 24-Jährigen in der Nähe des Tatorts. Der Mann wird den Angaben nach verdächtigt, das Feuer gelegt zu haben.

Polizei ermittelt nach Hausdurchsuchung gegen 24-Jährigen

Bei einer angeordneten Wohnungsdurchsuchung habe sich ihr Verdacht erhärtet, so die Polizei. Gegen den dort vorgefundenen 24-Jährigen wird ermittelt – wegen schwerer Brandstiftung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung und weil er Kennzeichen von verfassungswidrigen Organisationen verwendet haben soll.

Nachdem die Polizei seine Personalien aufgenommen hatte, kam der 24-Jährige den Angaben zufolge wieder auf freien Fuß. Der Mann sei bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten, erklärte ein Sprecher der Polizei auf LVZ-Nachfrage. Zudem sei seine Adresse bekannt. Nach aktuellem Stand deute nichts darauf hin, dass er wieder eine Straftat verüben könne.

120 Plätze für Geflüchtete in Thekla geplant

Das betroffene Gebäude ist aktuell unbewohnt, es befindet sich im Bau. Vor etwa einem Monat hatte die Stadt Leipzig angekündigt, in der Tauchaer Straße 100 einen Gebäudekomplex aus drei Häusern als Unterkünfte für Geflüchtete zu errichten.

An diesen Plänen gibt es Kritik: Unter anderem äußerte sich die Bürgerinitiative Thekla gegen das Vorhaben der Stadt. Auch eine entsprechende Petition wurde ins Leben gerufen. Demnach sollte auf dem Gelände eigentlich eine Unterkunft für altersgerechtes Wohnen entstehen. Die Petition fordert diese statt der Geflüchtetenunterbringung.

Bürgerinitiative Thekla verurteilt „kriminellen Akt“

Den mutmaßlichen Brandanschlag kritisierte die Bürgerinitiative: „Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir als Bürgerinitiative Leipzig-Thekla diesen kriminellen Akt aufs Schärfste verurteilen und keinerlei Verbindung zu dieser Tat haben“, heißt es in einer Stellungnahme vom Sonntag. Ihr Protest sei „rein auf die strukturellen Bedürfnisse unseres Stadtteils fokussiert“ und habe „nichts mit Feindseligkeit gegenüber Ausländern oder Flüchtlingen zu tun“. Die Aufnahme und Integration von Geflüchteten unterstütze die Initiative. Allerdings solle sie an einem geeigneteren Ort stattfinden.

Geplant sind bis Ende August insgesamt 29 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe für insgesamt 120 Menschen. Sie verfügen der Planung nach über eigene Sanitär- und Küchenbereiche. In den Wohnungen können je nach Größe vier bis zwölf Geflüchtete leben. Nach den Bauarbeiten sollten die Gebäude für voraussichtlich zehn Jahre von der Stadt angemietet werden.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, das Gebäude befinde sich im Umbau. Allerdings handelt es sich um einen Neubau. Der Fehler wurde entsprechend korrigiert.


MDR Feuer und Schmierereien an geplantem Flüchtlingsheim in Leipzig

In Leipzig steht ein 24 Jahre alter Mann im Verdacht, an einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in seiner Nachbarschaft Feuer gelegt sowie die Wände mit ausländer- und verfassungsfeindlichen Parolen und Symbolen beschmiert zu haben. Die alarmierte Polizei verhinderte Schlimmeres. Auch eine Bürgerinitiative ist dagegen, dass Flüchtlinge statt Senioren in die Häuser einziehen. Die Tat des Mannes kritisiert sie aber scharf und distanziert sich von jeglicher Gewalt.

In Leipzig wird gegen einen 24-Jährigen wegen schwerer Brandstiftung, Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Nach Polizeiangaben steht er im Verdacht, an einer geplanten Asylunterkunft Feuer gelegt sowie die Wände mit flüchtlingsfeindlichen Parolen und verfassungsfeindlichen Symbolen beschmiert zu haben.

Mutmaßlicher Täter wohnt fast nebenan

Die Polizei war demnach am Sonnabend kurz nach Mitternacht von einer Bürgerin über ein Feuer in dem Gebäudekomplex im Leipziger Stadtteil Thekla informiert worden. Die Beamten hätten bei der Ankunft eine an die Hauswand gelehnte, brennende Holzpalette entdeckt, sie vom Gebäude weggezogen und die Flammen mit einem Feuerlöscher aus ihrem Streifenwagen erstickt. Anschließend seien ihnen die Schmierereien aufgefallen. Vor Ort gesicherte Spuren führten laut Polizei zur unweit gelegenen Wohnung des Verdächtigen. Bei deren Durchsuchung habe sich der Tatverdacht gegen den 24-Jährigen erhärtet. Der Mann wurde laut Polizei erkennungsdienstlich behandelt, kam danach aber wieder auf freien Fuß.

Ein Obdach für 120 Flüchtlinge

Zum möglichen Tatmotiv wurden keine Angaben gemacht, auch nicht zum entstandenen Sachschaden. Der Gebäudekomplex in Leipzig-Thekla umfasst drei Häuser mit 29 Wohneinheiten und steht nach Angaben der Stadt kurz vor der Fertigstellung. Sie will die Anlage für zehn Jahre anmieten und dort ab August 120 Flüchtlinge in unterschiedlich großen Wohngruppen unterbringen.

Bürgerinitiative grenzt sich von Tat ab

Anwohner, die gegen die geplante Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge sind, haben sich in der Bürgerinitiative Leipzig-Thekla organisiert. Diese verurteilte in einer Stellungnahme die Brandstiftung scharf und distanzierte sich von jeglicher Gewalt. Zugleich wird in dem Schreiben betont, der Protest richte sich ausdrücklich nicht gegen Ausländer oder Flüchtlinge. Der Initiative gehe es vielmehr darum, dass Gebäude gemäß der ursprünglichen Planung als Seniorenheim und Einrichtung für betreutes Wohnen genutzt werden. Ältere Mitbürger in Leipzig-Thekla benötigten dringend einen sicheren Platz zum Altern in ihrem gewohnten Umfeld.


Nico Zeißler mopo

Erst Kritik, dann Brand-Anschlag: Besorgte Bürger streiten Attacke auf Leipziger Asylheim ab

Infolge des Brandanschlages auf einen als Flüchtlingsunterkunft geplanten Gebäudekomplex in Leipzig hat sich eine Bürgerinitiative zu Wort gemeldet, die sich klar gegen die Nutzung für Migranten ausgesprochen hatte. Und beteuert, nichts mit dem Vorfall zu tun zu haben.

Die Bürgerinitiative Leipzig-Thekla hatte sich seit vier Wochen gegen die Nutzung des neu gebauten Wohnkomplexes in der Tauchaer Straße 100 als Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete ausgesprochen. Eine Petition hat bereits mehr als 2600 Unterschriften gesammelt.

Man habe mit „großem Bedauern und Entsetzen“ von der Tat in der Nacht zu Samstag im Leipziger Nordosten erfahren, teilte Sprecher Philip Weber am Sonntag mit: „Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir (…) diesen kriminellen Akt aufs Schärfste verurteilen und keinerlei Verbindung zu dieser Tat haben.“

Die Initiative wolle vielmehr für die Bedürfnisse der älteren Mitbürger eintreten. Schließlich war die Nutzung zunächst als Altersheim geplant, was von der Stadt aber wegen der „dringend benötigten Kapazitäten zur Flüchtlingsunterbringung“ verworfen wurde.

„Es ist uns wichtig zu betonen, dass unser Protest rein auf die strukturellen Bedürfnisse unseres Stadtteils fokussiert ist und nichts mit Feindseligkeit gegenüber Ausländern oder Flüchtlingen zu tun hat“, so der Sprecher. Man unterstütze die Aufnahme und Integration von Migranten – allerdings an einem „geeigneteren Ort“.

Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Leipzig-Thekla: 24-Jähriger ist tatverdächtig
Nun hofft die Bürgerinitiative Leipzig-Thekla, dass die Verantwortlichen schnell zur Rechenschaft gezogen werden. Tatsächlich hat die Polizei möglicherweise schon einen großen Schritt in diese Richtung gemacht.

Denn ein 24-Jähriger ist dringend tatverdächtig, eine Holzpalette auf der Baustelle angebrannt und zumindest billigend in Kauf genommen zu haben, dass sich die Flammen auf den noch unbewohnten Neubau ausbreiten. Zudem war ein schwarzes „Not welcome“-Graffito an der weißen Fassade zu lesen.

Gegen den Deutschen wird wegen schwerer Brandstiftung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung und Sachbeschädigung ermittelt.


Bullen

Medieninformation: 346/2024
Verantwortlich: Moritz Peters
Stand: 20.07.2024, 15:26 Uhr

Brandstiftung an geplanter Gemeinschaftsunterkunft – Tatverdächtiger ermittelt 

Ort: Leipzig (Thekla), Tauchaer Straße
Zeit: 20.07.2024, 00:24 Uhr

Kurz nach Mitternacht wurde die Polizei von einer aufmerksamen Bürgerin über einen Brand in einer geplanten Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber informiert. Die eintreffenden Polizeibeamten konnten eine brennende Holzpalette an der Gebäudewand feststellen. Das Feuer drohte auf den Gebäudekomplex überzugreifen. Durch den Einsatz des Feuerlöschers aus dem Funkstreifenwagen und das Entfernen der Palette wurde dies verhindert. Bei der anschließenden Tatortaufnahme wurden an mehreren Gebäudeteilen Schmierereien, die sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen richteten, sowie mit schwarzer Farbe aufgebrachte verfassungsfeindliche Symbole festgestellt.

Vor Ort konnten Spuren gesichert werden, die zu einer Wohnung in der Nähe führten. Die Bereitschaftsstaatsanwältin ordnete eine Wohnungsdurchsuchung an, bei der sich der Tatverdacht gegen einen 24 Jährigen (deutsch) erhärtete. Gegen ihn wird wegen schwerer Brandstiftung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung und Sachbeschädigung ermittelt. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wurde der Tatverdächtige aus den Maßnahmen entlassen.

Bedrohung von Wahlhelfern und Beschädigung von Wahlplakaten

1. Fall

Ort:  Leipzig (Meusdorf), Höltystraße
Zeit: 19.07.2024, 22:55 Uhr

Durch einen unbekannten Täter wurden fünf Wahlplakate zur Landtagswahl abgerissen und zerrissen. Der Täter wurde von den Wahlhelfern/Plakatierern angesprochen. In der Folge wurden die Geschädigten unter Vorhalt eines unbekannten spitzen Gegenstandes bedroht und beleidigt. Der unbekannte Tatverdächtige konnte flüchten. Es wird wegen Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt.

2. Fall

Ort: Leipzig (Volkmarsdorf), Eisenbahnstraße
Zeit: 20.07.2024, 00:01 Uhr

Ein 64-Jähriger (albanisch) bedrohte zwei Wahlhelfer mit einem Küchenmesser und beleidigte sie. Zur Tatzeit waren die Geschädigten mit dem Aufhängen von Wahlplakaten beschäftigt. Die eintreffende Polizei konnte den Tatverdächtigen feststellen. Gegen ihn wird wegen Bedrohung und Beleidigung ermittelt.

3. Fall

Ort: Leipzig, (Möckern), Georg-Schuhmann-Straße
Zeit: 20.07.2024, 00:30 Uhr

Die zwei Tatverdächtigen (Männlich, 31 Jahre; Männlich, 37 Jahre/ beide deutsch) entfernten drei an einem Lichtmast angebrachte Wahlplakate. An den Wahlplakaten entstand Sachschaden in unbekannter Höhe. Anschließend beleidigten die Beschuldigten den noch am Tatort anwesenden Mitarbeiter der betroffenen Partei. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Sachbeschädigung.

4. Fall

Ort: Leipzig (Zentrum), Markt 1
Zeit: 20.07.2024, 02:10 Uhr

Ein unbekannter Täter entfernte gewaltsam sieben Wahlplakate von mehreren Masten. Die Höhe des entstandenen Sachschadens wird auf 70 Euro geschätzt. Die Ermittlungen laufen wegen Sachbeschädigung.

Verfassungsfeindliche Rufe

1. Fall

Ort: Leipzig (Stötteritz) Güntz-Park
Zeit: 20.07.2024, 00:26 Uhr

Der unbekannte Täter rief lautstark im Bereich eines Parks eine verfassungsfeindliche Parole, so dass dies öffentlich wahrgenommen werden konnte. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen

2. Fall

Ort: Torgau, Uferweg
Zeit: 19.07.2024, 20:00 Uhr – 22:00 Uhr

Im Verlauf einer Feier wurde von den drei anwesenden Tatverdächtigen (1x männlich, 30 Jahre / 1x männlich, 32 Jahre / 1x weiblich, 22 Jahre / alle deutsch) in einer Kleingartenanlage laute Musik u.a. aus der rechten Szene abgespielt. Dabei riefen die Tatverdächtigen verfassungsfeindliche Parolen. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.